Projekt Berimbanda

Konzept

Calabar….ist einer der ärmsten Stadtteile im Zentrum von Salvador da Bahia. Calabar hat rund 25‘000 Bewohnerinnen und Bewohner, welche auf engstem Raum zusammenleben. Die Arbeitslosigkeit dramatisch hoch – die meisten Familien leben vom Sozialprogramm „Bolsa Família“, einem Beitrag, der nur schlecht zum Überleben reicht. Probleme mit der Strom- und Wasserzufuhr sowie dem Abwasser gehören zum Alltag der Menschen. Zudem leiden die Einwohnerinnen und Einwohner tagtäglich unter den Konsequenzen der Gewalt, Korruption sowie der Kriminalität. Schul- und Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sind nur bedingt vorhanden. Die meisten Kinder können sich deshalb nur mangelhaft entwickeln und entfalten.

BERIMBANDA ist deshalb….ein sicherer Anlaufstelle sowie Treffpunkt für die Kinder und Jugendliche des Quartieres. Sie erhalten Unterricht in den Bereichen Theater, Tanz, Gitarre, Musik und Perkussion kombiniert mit kreativen, handwerklichen Betätigung.  Zudem bietet BERIMBANDA den Kindern schulische Unterstützung als auch eine gesunde Ernährung.

BERIMBANDA fördert….junge Erwachsene aus Calabar, indem sie die Möglichkeit erhalten sich in leitenden Funktionen für den Unterricht weiterzuentwicklen. Sie organisieren und führen Workshops selbstständig durch und können so ihre künstlerischen Fähigkeiten mit der Comunidade  teilen. Die jungen Erwachsenen erhalten einen angemessenen Lohn und können mit dem Verdienst einen Teil ihres Lebensunterhaltes finanzieren. Ausserdem fördert dieses Engagement ihr Selbstwertgefühl und erhöht ihre Chancen ihre Leidenschaft für die Künste später zum Beruf zu machen.

Die Arbeitsweise….richtet sich nach emanzipatorischen Grundsätzen mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer Identität und ihrem Selbstwertgefühl zu bestärken. Das Konzept der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist dabei grundlegend, um eine möglichst nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Entstehung

Der Verein BERIMBANDA wurde als NGO im Jahr 2004 von engagierten Menschen aus der Schweiz und Brasilien in Zürich gegründet. Der Name BERIMBANDA setzt sich aus den Wörtern „Berimbau und Banda“ zusammen. Das Berimbau ist ein traditionelles Instrument aus dem Bundesstaat Bahia, welches beim brasilianischen Kampf-Tanz Capoeira gespielt wird.

In den ersten Jahren nach der Vereinsgründung fanden unter dem Namen BERIMBANDA verschiedenste Veranstaltungen, Kurse und Feste in der Schweiz statt. Eine Spezialität war es, Musikinstrumente aus Recyclingmaterial herzustellen und damit zu musizieren. Es entstand die Trommelgruppe „Bloco Berimbanda“, die an verschiedensten Festivals und interkulturellen Events in der Schweiz auftrat. Der Verein erreichte dadurch eine breite Öffentlichkeit und generierte erste finanzielle Mittel für die Umsetzung des Projektes in Brasilien.

Im Jahr 2009 erfolgte der Startschuss zum Projekt im Armenviertel Calabar in Salvador da Bahia. Der Verein in der Schweiz konzentriert sich seitdem auf die Mittelbeschaffung, die Sensibilisierung der Bevölkerung und die organisatorische Unterstützung der lokalen Projektentwicklung. Zweimal pro Jahr finden zudem in der Schweiz Solidaritäts-Feste statt (siehe Aktuelles), bei denen zusätzliche finanzielle Mittel beschafft werden, welche direkt in der Schule in Calabar eingesetzt werden.